Clearingstelle des Landes Niedersachsen hatte Betriebe eingeladen Verbesserungsvorschläge für die Verwaltung beim Gründungsprozess zu machen.
Gründung/ÜbernahmeprozessPraxischeck „Junge Unternehmen im Handwerk“
Hannover.- (see) „Wie engagiert die Betriebe ihre Probleme bei der Gründung bzw. Übernahme geschildert und an den Lösungen mitgearbeitet haben, das war für mich das absolute Highlight“, berichtet Matthias Lankau, Abteilungsleiter Nachhaltige Unternehmensentwicklung von der Veranstaltung Praxischeck „Junge Unternehmen im Handwerk“. Eingeladen hatte die Clearingstelle des Landes Niedersachsen junge Handwerksunternehmer und Betriebsberater aus den Handwerkskammern in Niedersachsen, um den Gründungs- und Übernahmeprozess einem Praxischeck zu unterziehen. Auf welche Schwierigkeiten sind die neuen Chefs gestoßen, insbesondere im Zusammenspiel mit den Behörden? Wo gibt es Verbesserungspotential? Und welche Lösungsvorschläge gibt es?
In vier Themenschwerpunkten sammelten die Betriebsvertreter die Punkte, die sie als Hemmnisse auf dem Weg zur Gründung bzw. Unternehmensübernahme wahrgenommen haben.
Probleme ähneln sich
„Was den Betrieben auf den Nägeln brennt, ähnelt sich in vielen Fällen“, sagt Lankau. Verwaltungen würden sich oft nicht als Dienstleister oder Problemlöser verstehen, sie seien schwer erreichbar und die Wartezeiten beispielsweise auf die Bewilligung von Anträgen seien zu lang. „Die Betriebsinhaber bemängelten, dass oft der Mut innerhalb der Verwaltung fehlt Sachverhalte zu entscheiden. Bei vielen Vorschriften gibt es auch einen Ermessensspielraum, der nicht genutzt wird“, so Lankau. Oder jede Kommune nutze ihn anders.
Die Wünsche im Bereich „Anmeldungen und Genehmigung“ waren also eindeutig: Kürzere Wartezeiten, transparente Zuständigkeiten und ganz wichtig: ein Datenabgleich unter den Behörden. Ein Lösungsvorschlag wurde in diesem Themengebiet gleich mitgeliefert. Warum setzt man in den Verwaltungen nicht mehr Künstliche Intelligenz (KI) ein, um Anträge zu prüfen und damit Prozesse zu verkürzen.
Das grundsätzliche Resümee des Praxischecks: Es gibt zu viele Dokumentations- und Berichtspflichten, die niemandem nützen, aber den Unternehmen viel Zeit und damit Geld kosten. „Alle Probleme wurden aufgenommen und mitsamt den Lösungsansätzen dokumentiert. Diese Veranstaltung zeigt, dass vonseiten des Landes Niedersachsen der Wille etwas zu verändern da ist. Jetzt liegt der Ball im Feld des Ministeriums und letztendlich der Politik, dass sich auch wirklich etwas zugunsten der Wirtschaft verbessert“, betont Lankau. (06.11.2025)
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