Die ausgezeichneten Handwerkerinnen und Handwerker stellen sich zu einem Gruppenbild auf.
Handwerkskammer Hannover/Christine Seeger
Geballte Ausbildungspower: Zwölf Handwerksbetriebe wurden mit der Auszeichnung primAQ prima Ausbildungsqualität gewürdigt.

Strategietag Ausbildung (primAQ)„Mit Herz, Verstand und Innovationskraft!“

Hannover.- (see) „Von so viel Engagement für die Ausbildung von jungen Menschen, bin ich vor allem eins: beeindruckt“, mit diesen Worten begrüßte der Präsident der Handwerkskammer Hannover, Thomas Gehre, die teilnehmenden Betriebe, insbesondere die Betriebe, denen am Strategietag Mitte November die Auszeichnung primAQ für herausragende Ausbildungsqualität überreicht wurden.

"Macht uns KI dümmer?"

Aber zunächst erwartete die Gäste ein praxisnahes Impulsreferat von Dr. Jennifer Seifert zum Thema: „Macht uns Künstliche Intelligenz dümmer? – Kompetenzentwicklung in der Ausbildung im KI-Zeitalter“. Die Referentin bei Arbeit und Leben Niedersachsen zeigte auf, wie KI Lernprozesse verändert, und welche Risiken und Chancen sie für die betriebliche Ausbildung bereithalten kann. Sie plädierte dafür, die KI dort zu nutzen, wo sie hilfreich ist (z.B. beim digitalen Berichtsheft), sie während des Lernprozesses aber sehr dosiert einzusetzen. Denn „erstmal muss sich der Auszubildende selber das Wissen aneignen und üben, bevor die KI ihm gewissen monotone Arbeiten wieder abnehmen kann“, so Seifert. Um KI sinnhaft zu nutzen brauche man genügend Wissen und Handlungskompetenz. Das Resümee: „Wir sollten KI auch im Rahmen der Ausbildung nicht verteufeln, aber nicht das ganze Leben an ChatGPT auslagern.“

Im Anschluss präsentierten Dörte Holze und Robin Nahrstedt von der Handwerkskammer Hannover Projekt- und Servicegesellschaft mbH die Vorteile des digitalen Berichtshefts. Auf dem Markt der Möglichkeiten konnten sich die teilnehmenden Handwerkerinnen und Handwerker über die praxisnahen Angebote der Handwerkskammer Hannover zur Unterstützung der Ausbildungsbetriebe informieren - vom Ausbildungsmarketing bis zum Auslandspraktika, dem Einsatz digitaler Tools und vielem mehr.

1.000 Euro für besonderes Ausbildungsengagement

„Ich schätze insbesondere, dass wir als Auszubildende eigenverantwortlich arbeiten können, aber trotzdem immer jemanden haben, den wir fragen können“, sagt Azubi Max Klaus von der Dachdeckerei Kastner. Er konnte zusammen mit seinem Chef, Florian Kastner, und Geselle Alexander Gaub noch eine besondere Überraschung mit nach Hause nehmen. Für ihre besondere Ausbildungsleistung gab es einen Scheck im Wert von 1.000 Euro. Dieser Sonderpreis wurde zum zweiten Mal aus Mitteln der Ohlendorf-Stiftung vergeben.

Höhepunkt der Veranstaltung: Die Auszeichnung primAQ

Vier Betriebe durften sich erstmals über die Auszeichnung primAQ freuen. Acht Betriebe wurden zum Teil bereits zum dritten Mal rezertifiziert. Das Logo und die Plakette seien nicht nur eine Bescheinigung außergewöhnlichen Engagements, sondern „können auch nach außen wirken, um Nachwuchs zu gewinnen und zu dokumentieren hier kümmert man sich besonders um das Wohl der Azubis“, so der Handwerkskammerpräsident bei der Übergabe.

Jedes Unternehmen hat seine eigenen Strategien und Tools, um motivierte Azubis zu gewinnen und sie im besten Falle als Fachkräfte zu behalten.  Eine strukturierte Ausbildung mit Hilfe des Ausbildungsrahmenplans ist bei vielen der Schlüssel zum Erfolg. „Und das wird bei uns transparent für alle dokumentiert und kommuniziert“, berichtet Robin Spremberg von der SKM GmbH. Ein fester Ansprechpartner für die Auszubildenden, eine Ausbildungswerkstatt, in der abseits des beruflichen Alltags geübt werden kann, sind ebenfalls in vielen ausgezeichneten Betrieben implementiert.

Das Engagement darf nicht nachlassen

„Das Thema Ausbildung immer weiter im Fokus zu behalten, das ist schon herausfordernd“, sagt Pauline Helmrich, deren Tischlerei helmrich Innenausbau bereits 2019 die primAQ-Plakette erstmals mit nach Hause nehmen konnte. Seit ein paar Jahren ist ein ganz besonderes Highlight für ihre Azubis hinzugekommen. Wer will, kann eine begrenzte Zeit in der Firma ihres Cousins in Portugal arbeiten. Ein integrierter Auslandsaufenthalt sozusagen.

„Gute Ausbildung ist kein Zufallsprodukt. Sie braucht Strukturen, die mit der Zeit gehen, Menschen, die sich kümmern, und Betriebe, die bereit sind, auch mal neue Wege zu gehen“, mit diesem Worten gratulierte Thomas Gehre den Betrieben und wünschte weiterhin so viel Engagement, Energie und Erfolg. (17.11.2025)

Kontakt:

Christian Bunzel

Ausbildungsberater

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Bettina Wolf-Moritz

Beauftragte für Qualitätssicherung im Geschäftsbereich Bildung und Recht

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