Die SKM Niederspannungs-System Technik GmbH beschäftigt rund 50 Mitarbeitende, zehn Prozent von ihnen mit Schwerbehinderung.
Die SKM Niederspannungs-System Technik GmbH
Die SKM Niederspannungs-System Technik GmbH beschäftigt rund 50 Mitarbeitende, zehn Prozent von ihnen mit einer Schwerbehinderung.

Handwerk ist bunt„Jeder verdient eine Chance, auch eine zweite"

Hannover.- (ve) „Unser ganzheitlicher Ansatz lautet schon immer „Jeder verdient eine Chance, auch eine zweite“, sagt Robin Spremberg, Projektleiter, Ausbilder und zuständig für das Personalmanagement bei der SKM Niederspannungs-System Technik GmbH. Wir haben mit ihm über die Bedeutung des Themas Vielfalt für seinen Betrieb gesprochen.



Herr Spremberg, welche Bedeutung hat Diversity/Vielfalt für Ihr Unternehmen?

Spremberg: Unser ganzheitlicher Ansatz lautet schon immer: „Jede/r verdient eine Chance und auch eine zweite.“ Getreu diesem Motto wurden schon seit kurz nach Gründung 1998 im Unternehmen Menschen eingestellt, die Unterstützung brauchen. Sei es bei der Sprache oder bei der Arbeit in der Werkstatt. Wir sind ein bunter Haufen jeglicher Nationen, Religionen u.v.m und darauf sehr stolz.

Welche konkreten Maßnahmen haben Sie in den letzten Jahren zum Thema Diversity umgesetzt?

Spremberg: Durch die Kooperation mit der Diakovere Annastift in Hannover, eine Einrichtung, die eine schulische, berufliche und soziale Rehabilitation für Menschen mit insbesondere Körperbehinderungen gewährleistet, haben wir seit Jahren ausgebildete Arbeitskräfte mit Einschränkung und führen auch deren Ausbildung im Hause durch. Dadurch konnten wir schon viele Stellen im Betrieb erfolgreich besetzen.

Darüber hinaus haben wir beispielsweise einen Arbeitsplatz im Lager geschaffen, bei dem wiederkehrende Arbeiten erledigt werden können, die auch ein Mensch mit Sprachstörungen (kontinuierliches Stottern) problemlos ausführen kann. Auch in der Fertigung konnten Mitarbeitende mit Autismus wiederkehrende Arbeiten finden, in denen sie nun aufgehen und ihre Stärken beweisen.

2019 haben wir ein barrierefreies Firmengebäude gebaut. Die Arbeitsplätze sind der jeweiligen Situation angepasst. Arbeiten findet teilweise im Sitzen statt, damit sich die Mitarbeitenden nicht körperlich überanstrengen. Wir legen viel Wert darauf, dass die Mitarbeitenden mit Behinderung immer Ansprechpersonen greifbar haben und genügend Zeit zur Bewältigung der Aufgabe gegeben wird – und gleichzeitig die schrittweise Förderung der Selbstständigkeit gefördert wird.

Des Weiteren haben wir separate Damen-WC´s, -Umkleiden und -Duschen eingerichtet. Damit bieten wir Fläche für sämtliche Geschlechter. So fand auch eine trans Person zu uns, die jetzt bei uns die Ausbildung macht. Außerdem bieten wir internen Deutschunterricht für diejenigen mit Sprachdefiziten an.

Welche Ideen für zukünftige Maßnahmen zur Stärkung, Wertschätzung und Einbeziehung von Vielfalt im Unternehmen haben Sie?

Spremberg: Künftig wollen wir verstärkt auch einfache Tätigkeiten für ungeschulte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen anbieten. So könnten diverse weitere Arbeitsplätze entstehen, die u.a. auch für Menschen mit Behinderungen genutzt werden können. Unser Deutschunterricht ist eine Herausforderung, weil er neben dem Tagesgeschäft eine enorme Zeit in Anspruch nimmt und oft auftragsbedingt ausfallen muss. Wir überlegen diesen im In-House-Prinzip von externen Lehrerinnen und Lehrern durchführen zu lassen, um den Mitarbeitenden mit Migrationshintergrund und Sprachschwierigkeiten Unterstützung zu bieten.



Was wünschen Sie sich für die Zukunft für das Handwerk in Sachen Diversity/Vielfalt?

Spremberg: Für die Zukunft würden wir uns freuen, wenn sich mehr Unternehmen trauen würden, Diversität und Inklusion als wertvolle Ressource in Erwägung zu ziehen, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Durch den betriebenen Mehraufwand ergeben sich enorme Chancen. Wer sich damit auseinandersetzt, wird auch davon profitieren. Das haben unsere Erfahrungen gezeigt. (27.05.2025)

 





 Diversity-Tag im Handwerk – ein Zeichen für Vielfalt
Die Handwerkskammer Hannover setzt zum heutigen Diversity-Tag ein klares Zeichen: Vielfalt bereichert das Handwerk!

Anlässlich des Diversity-Tags stellen wir Handwerksbetriebe vor, in denen Vielfalt im Arbeitsalltag aktiv gelebt wird. Mehr dazu finden Sie hier.



Kontakt für das Thema Inklusion

Stefanie Hanke

Ausbildungsberaterin

Tel. +49 511 34859 492

Fax +49 511 34859 432

hanke--at--hwk-hannover.de