Ehrenamtliches EngagementGestalten statt meckern
Hannover.-. (see) Uwe Haster (57 Jahre) führt mit seinen beiden Brüdern Michael und Siegfried in Langenhagen einen Gebäudereinigerbetrieb mit 700 Mitarbeitern. Thomas Keller (54 Jahre) ist seit sieben Jahren Geschäftsführer im Autohaus Kahle. Er ist mit dafür verantwortlich, dass das Autohaus mit seinen 400 Mitarbeitenden nachhaltig in die Zukunft geführt wird.
Herr Haster, Herr Keller, mit welcher Motivation haben Sie sich in den Vorstand wählen lassen?
Haster: In der Vollversammlung bin ich bereits seit 2019 vertreten. Jetzt also im Vorstand. Ich bin mit Leib und Seele Handwerksmeister und freue mich darauf, die positive Wahrnehmung von Handwerksberufen in der Gesellschaft weiter voranzutreiben. Hier ist in der Vergangenheit bereits viel bewegt worden, aber es gibt noch Luft nach oben. Gerade unser künftiger Nachwuchs sollte die Gelegenheit bekommen sich im Handwerk zu probieren und die Freude daran zu spüren. Viele Talente bleiben hier im Augenblick noch unentdeckt, diese gilt es zu heben.
Keller: Ich bin erstmalig in der Vollversammlung der Handwerkskammer Hannover dabei, und weil ich gerne mitgestalte, habe ich gleich die Chance genutzt und mich für den Vorstand aufstellen lassen. Da, wo ich mich engagiere, beispielsweise auch im Vorstand der Niedersächsischen Kfz-Innung, möchte ich Dinge verändern und vorantreiben. Das erhoffe ich mir auch im Vorstand der Handwerkskammer.
Worauf werden Sie Ihr Augenmerk legen?
Haster: Es ist wichtig, mit den politisch Verantwortlichen im regen Austausch zu sein und unsere Forderungen respektvoll zu platzieren. Gerade für kleinere und mittlere Handwerksbetriebe sind ausufernde Vorgaben und Richtlinien kaum zu stemmen und im täglichen Geschäft ohne erkennbaren Mehrwert. Hier sollte das Handwerk geschlossen und wehrhaft seine Positionen verteidigen und Flagge zeigen.
Keller: Das Wichtigste ist, dass wir als Organisation das Handwerk so attraktiv darstellen, wie es auch wirklich ist. Ich bin fest davon überzeugt, dass Handwerk eine gute Zukunft hat. Und dass möchte ich gerne in den Köpfen der Menschen verankern. Nicht zuletzt, um damit auch in Zukunft genügend Azubis für das Handwerk zu gewinnen und nach der Ausbildung als Fachkräfte zu halten. Nach der Ausbildung gehen uns noch zu viele wieder verloren.
Welches sind Ihre Schwerpunktthemen?
Haster: Ein Thema, welches mir am Herzen liegt, ist die Rekommunalisierung von öffentlichen Aufträgen. Es ist zunehmend zu beobachten, dass die öffentliche Hand oder deren Tochterunternehmen und Beteiligungen, eigene Servicegesellschaften oder Abteilungen gründen, in denen handwerkliche Arbeiten gebündelt werden. Aus meiner Sicht kann es keine Staatsaufgabe sein, Elektro-, Maler-, Tischler- oder Gebäudereinigungsbetriebe zu ersetzen und deren Fachkräfte abzuwerben. Hier sollte sich die öffentliche Hand auf ihr originäres Kerngeschäft konzentrieren und dieses solide und zügig für die Menschen und Betriebe des Landes ausführen.
Keller: Mein Spezialthema ist eine gelungene Unternehmensnachfolge. Wie kann es Handwerksbetrieben gelingen diese umfassende Transformation zu bewältigen und den Betrieb bestandssicher in die Zukunft zu führen? Meine Überzeugung ist, das ist nur zu schaffen, wenn man den Mitarbeitenden in den Mittelpunkt stellt.
Was wollen Sie nach fünf Jahren erreicht haben?
Haster: Ich weiß, dass hier eine Menge dicker Bretter zu bohren sind. Wenn wir es gemeinsam schaffen, den Handwerkerkosmos eine wenig aufzuhellen und ein optimistisches Umfeld zu stärken, würde mich das sehr freuen. Ich glaube an einen fruchtbaren Boden und eine gute Zukunft im Handwerk.
Keller: Ich bin sehr gespannt und interessiert daran, mich mit Handwerkerinnen und Handwerkern aus anderen Gewerken auszutauschen. Ich hoffe, dass wir alle nach fünf Jahren gemeinsam Ideen entwickeln und diese Ideen auch konstruktiv miteinander umsetzen konnten. (17.07.2024)
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