Handwerkskammer Hannover/Edelmann
Patissier und Chocolatier Mattieu Sibenaler

Patisserie mit Online-GeschäftEin Stück Frankreich mitten in Garbsen

Hannover.- (ve) In der Backstube der Patisserie „Jadore“ riecht es nach frisch gebackenen Croissants, geschmolzener Schokolade und karamellisiertem Zucker. Mit Fingerspitzengefühl gibt Matthieu Sibenaler eine feine Vanille-Creme auf ein Hefegebäck mit Mandeln und Hagelzucker: „La Tropezienne“ – eine typische französische Köstlichkeit, deren Rezept Sibenaler aus seiner Heimat mit nach Deutschland gebracht hat. Genauer gesagt nach Garbsen. Denn da bekommen Kundinnen und Kunden seit drei Jahren feinste, original-französische Patisserie. Vom Croissant-au-Chocolat, über Eclaires und Macarons bis hin zum edlen Himbeertörtchen wird in der Patisserie „Jadore“ (ich verehre es) alles von Hand hergestellt. „Die Qualität unserer Produkte ist uns sehr wichtig. Wir wollen, dass unsere Kunden zufrieden sind, deswegen passen wir unser Angebot sowie den Geschmack je nach Feedback der Kundinnen und Kunden an“, erzählt der 39-Jährige, der in Frankreich seine Ausbildung zum Patissier und Chocolatier genossen hat.

Gründung in Corona-Zeiten

1902 eröffnete sein Ur-Ur-Großvater die erste Patisserie der Familie in Sedan (Frankreich). „Für mich war klar, dass ich in die Fußstapfen meines Ur-Ur-Großvaters treten würde. Der Zauber dieses Berufes hat mich gepackt“, erzählt der gebürtige Franzose. Gemeinsam mit seiner Frau Murielle Feugou hat er 2020 - mitten in der Corona-Pandemie - die alte Postfiliale in Garbsen-Berenbostel umgebaut und eröffnet. „Zu Beginn unserer Gründung haben wir sehr gut von dem „To-Go“-Geschäft während der Pandemie profitiert“, berichtet Feugou, die die internen Betriebsabläufe koordiniert und auch im Verkauf tätig ist.

Unterstützung bei der Gründung hat das Ehepaar von der Gründungsberatung der Handwerkskammer Hannover erhalten. „Ohne die gute und ausführliche Beratung hätten wir das nicht geschafft“, gesteht Feugou. „Vom Businessplan über die Finanzierungshilfen bis hin zu den rechtlichen Dingen konnten wir uns immer an die Handwerkskammer wenden – das kann ich nur jedem empfehlen, der mit dem Gedanken spielt sich selbständig zu machen“, betont die gelernte Raumfahrttechnikerin.

Mit einem Klick zum Lieblingstörtchen

Nicht nur die Produkte, die bei „Jadore“ hergestellt und verkauft werden, sind besonders, sondern auch das Konzept, das seitens der Kunden sehr gut angenommen werde, so Feugou. Die Rede ist vom Online-Shop der Patisserie. Hier kann der Kunde rund um die Uhr mit nur wenigen Klicks seine Lieblings-Leckereien bestellen und bekommt sie auch noch nach Hause geliefert. „Der Online-Shop ist unsere digitale Vitrine und zeigt unser Portfolio. In der heutigen Zeit ist es super wichtig, sich und seine Produkte auf möglichst vielen Wegen zu präsentieren“, erklärt Feugou die Idee des Online-Shops. „Mit dem Online-Shop erreichen wir Menschen, die nicht unbedingt bei uns vorbeikommen, weil sie nach der Arbeit hier vorbeifahren oder um die Ecke wohnen. Der Online-Shop ist ein gutes Mittel den Kundenstamm zu erweitern und Werbung für sich und seine Produkte zu machen“, ist sich die 35-Jährige sicher.

Die Suche nach den Fachkräften

Auf lange Sicht möchte das Ehepaar das Liefergeschäft über verschiedene Online-Portale erweitern und weitere Kooperationen mit beispielsweise Hotels ausbauen. Doch dafür würde auch das nötige Personal gebraucht. „Derzeit haben wir nur eine Mitarbeiterin in der Backstube. Gerne würden wir eine weitere Meisterin oder einen Meister einstellen, aber es ist schwierig jemanden Passendes zu finden. Rückblickend haben wir viel geschafft. Deshalb bleiben wir auch in diesem Fall zuversichtlich, dass wir auch das in den nächsten Monaten im wahrsten Sinne „gebacken“ bekommen“, scherzt Murielle Feugou. (27.09.2023)