Backen auf schwedisch
Hannover.- (ve) Ob Zimtschnecke, Prinzessinnentorte oder Schokoladen Kugeln: die Rezepte für die typisch schwedischen Backwaren beherrscht Alena Hänsel jetzt perfekt. Drei Monate lang hat sie in Stockholm gelebt und in einer Bäckerei und Konditorei gearbeitet. „Mich hat die schöne Kaffee-Kuchen-Kultur in Schweden so begeistert“, antwortet Alena Hänsel auf die Frage, warum sie sich für einen Auslandsaufenthalt in Schweden entschieden hat. Ins Ausland wollte die 24-Jährige schon immer mal gehen, und da es im Handwerk für Auszubildende wie auch für Gesellinnen und Gesellen möglich ist, zögerte die gelernte Konditorin bei der Entscheidung nicht. „Ich hatte erst ein wenig Respekt vor der fremden Sprache, habe deswegen vor meiner Reise noch einen 8-wöchigen Sprachkurs absolviert. Aber eigentlich sprechen alle in Schweden sehr gutes Englisch“, erzählt Hänsel.
„Die Ausbildung in Schweden ist ganz anders als hier in Deutschland“, berichtet sie. „Dort gibt es kein duales System und die Gewerke Bäckerei und Konditorei sind nicht getrennt. Man lernt beide Berufe auf einmal“, so die Handwerkerin. Ein weiterer großer Unterschied zu deutschen Bäckereien ist das Konzept der offenen Backstube. „Transparenz spielt eine große Rolle. Die Kunden sollen sehen wie wir arbeiten. Sie können also all unsere Arbeitsschritte durch eine Glasscheibe beobachten und uns bei der Arbeit zusehen“, erklärt Hänsel. Besonders begeistert hat die junge Konditorin, dass die Schweden sehr viel Wert auf regionale und nachhaltige Produkte legen. „Vanille aus der Tüte gibt es nicht. Alle Zutaten sind in Bioqualität – dementsprechend sind allerdings auch die Preise höher als bei uns.“
Für Alena Hänsel verging die Zeit in Schweden wie im Flug. Zu gerne wäre sie noch länger in dem jungen, netten Team geblieben, das sie so freundlich aufgenommen hatte. „Ich kann nur jedem empfehlen diesen Schritt zu wagen und sein Handwerk einmal in einem fremden Land auszuüben. Man lernt viele andere Herangehensweisen und wächst persönlich über sich hinaus“, betont die Gesellin. Ganz ausschließen will sie deshalb einen zweiten Aufenthalt im hohen Norden nicht. Jetzt will sie aber erstmal in ihrem neuen Job als Patissier – im Hotel Wegner in Langenhagen – ankommen und weitere Berufserfahrungen sammeln. Die schwedischen Rezepte hat sie selbstverständlich mitgenommen. Die schmecken nicht nur den schwedischen, sondern auch den deutschen Kunden und Gästen ganz besonders gut. (21.01.2010)
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