Ausbilder Maik Roloff und Carsten Zander in der neuen Fahrzeuglackiererwerkstatt auf dem Campus Handwerk.
Handwerkskammer Hannover/Christine Seeger
Ausbilder Maik Roloff und Carsten Zander in der neuen Fahrzeuglackiererwerkstatt auf dem Campus Handwerk.

50 Jahre Campus HandwerkAusbilder Maik Roloff und Carsten Zander im Doppelinterview

Maik Roloff, Ausbilder in der Fachgruppe Kfz/Karosserie

Der 47-jährige Kfz-Meister unterrichtet seit acht Jahren auf dem Campus und war zuvor bereits zehn Jahre in einem anderen Bildungszentrum tätig. 

Was hat sich in dieser Zeit verändert?

Auf der einen Seite hat sich die Kfz-Technik in diesen 18 Jahren gewaltig weiterentwickelt. Auf der anderen Seite haben sich die Azubis auch stark verändert. Das bedeutet, dass ich meinen Unterricht heute ganz anders mache als zu Beginn meiner Lehrtätigkeit. Die Inhalte werden immer umfangreicher und ich versuche immer wieder zu motivieren und den Stoff anhand von praktischen Beispielen aufzuarbeiten, um Interesse zu wecken und Wissen langfristig zu vermitteln.

Was macht Ihnen am meisten Spaß?

Wir bilden auf dem Campus Handwerk aus, wie es die Betriebe zum Teil nicht leisten können. Beispielsweise, wenn mit Hilfe des Diagnosegeräts der Fehler nicht gefunden werden kann und der Mechatroniker oder die Mechatronikerin selber nach einer Lösung suchen muss. Am besten finde ich den Moment, wenn ein Teilnehmer etwas in der Ausbildung bei mir verstanden hat, was zuvor nicht in seinen Kopf wollte und dazu das funkeln in seinen Augen in diesem Moment.

Gibt es ein besonderes Erlebnis/einen besonderen Erfolg mit Ihren Kursteilnehmern?

Es ist schön zu sehen, wie die Auszubildenden vom 1. bis zum 3. Lehrjahr immer selbständiger und sicherer werden. Dabei begleite und unterstütze ich sie gerne. Wenn ich dann noch jemanden in der Meistervorbereitung wiedersehe und er oder sie sich selbständig macht, ist das toll.

 

Carsten Zander, Ausbilder in der Fachgruppe Fahrzeuglackierung

Der Fahrzeuglackierermeister arbeitet seit vier Jahren als Ausbilder auf dem Campus Handwerk, nachdem er bereits Honorardozent gewesen war. Davor leitete er 20 Jahre lang einen Handwerksbetrieb.

Warum arbeiten Sie auf dem Campus Handwerk?

Ich möchte gerne mein Wissen an die nächste Generation weitervermitteln. Das zu können ist ein schönes Gefühl. Es ist wichtig ihnen eine Struktur zu geben, ihnen ihre Möglichkeiten aufzuzeigen und sie weiterzuentwickeln.

Welche Kurse unterrichten Sie?

Ich unterrichte sowohl Lehrlinge in der Überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung (ÜLU) als auch angehende Meisterinnen und Meister. Neben den fachlichen Inhalten finde ich es auch wichtig sie in Bezug auf die Betriebsführung bereits auf den Teil III vorzubereiten. Welche Arbeiten verursachen welche Kosten, was muss man alles einkalkulieren?

Was sind die größten Herausforderungen, denen Sie in der Ausbildung der Lehrlinge begegnen?

Jeder und jede einzelne muss dort abgeholt werden, wo sie oder er steht. Das ist sehr individuell, aber am Ende müssen alle auf eine Basis zurückgreifen können.

Warum ist Aus- und Weiterbildung im Handwerk so wichtig?

Mit einer Ausbildung im Handwerk als Grundlage kann sich jeder selbst verwirklichen. Ich möchte gerne vermitteln, dass das Handwerk die Kraft ist, die unsere Welt formt, und jeder Handwerker und Handwerkerin daran mitwirkt.