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2022 war das Jahr der Krisen. Es hielt große Herausforderungen bereit für Handwerksbetriebe und Beschäftigte.

Karl-Wilhelm Steinmann, Präsident der Handwerkskammer Hannover befürwortet die EntscheidungLandtagsausschuss: Meisterprämie bleibt

Hannover.- (fb) „Die Entscheidung des Wirtschaftsausschusses, eine Erstattung der Meisterprämie über das Jahr 2019 hinweg vorzusehen, ist richtig, erforderlich und nachhaltig! Seit Anfang der Neunzigerjahre hat sich die Zahl der Meisterabschlüsse halbiert. Dies ist eine Entwicklung, die das Handwerk besonders hart trifft und einen besonderen politischen Handlungsbedarf für diesen Wirtschaftsbereich erfordert“, meint Karl-Wilhelm Steinmann, Präsident der Handwerkskammer Hannover und Vorsitzender der Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsen.

„In keinem anderen Wirtschaftsbereich ist die Identität über die Ausbildung, die Gesellenjahre bis hin zur Meisterprüfung, so eng aufeinander aufgebaut. Meisterinnen und Meister können Betriebe nachhaltig gründen, übernehmen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausbilden. Das hierfür erforderliche Wissen wird in der Meisterfortbildung fundiert vermittelt. Das Handwerk bietet mit seiner Aufstiegsfortbildung vielen jungen Menschen die Chance auf einen sozialen Aufstieg – auch außerhalb des akademischen Werdegangs“, so Steinmann weiter. Die rückläufige Entwicklung der Meisterabsolventenzahlen hat erhebliche Auswirkungen nicht nur auf die Ausbildungsleistung, sondern auch auf die Bestandsfestigkeit der Betriebe. Für die rückläufige Entwicklung sind nicht allein demografische Gründe verantwortlich zu machen, sondern auch eine über viele Jahre einseitige Ausrichtung auf die Akademisierung.

Auch die politische Abwertung des Meisterabschlusses durch die HwO-Novelle mit der Überführung von 52 Gewerken in die zulassungsfreie Anlage B1 hat einen erheblichen Beitrag zur gesellschaftlichen Bewertung des Meisterabschlusses geleistet. Mit der Meisteranerkennungsprämie hat das Land Niedersachsen rückwirkend seit dem 1. September 2017 ein klares Signal gesetzt und damit dem besonderen politischen Handlungsbedarf im Handwerk Rechnung getragen. Die Meisteranerkennungsprämie macht eine neue Wertschätzung für den Meisterabschluss deutlich. Die niedersächsische Meisteranerkennungsprämie, die nicht nur im niedersächsischen Handwerk, sondern bundesweit große Beachtung gefunden hat, ist ein Vorbild auch für andere Bundesländer. „Wir sind sehr froh, dass die Politik an dieser Stelle Nachhaltigkeit zeigt und kein politisches Strohfeuer erzeugt hat“, betont der Handwerksvertreter. Die endgültige Entscheidung über die unbefristete Verlängerung der Meisterprämie trifft der Landtag voraussichtlich in seiner Sitzungsgswoche im Februar. (14.01.2019)