Keynote-Speaker Christoph Hauke
Edelmann
Keynote-Speaker Christoph Hauke

Fachkräfteforum Handwerk 2017 klärt, welche Faktoren aus einem Handwerksbetrieb einen attraktiven Arbeitgeber machen.Reden statt Gehaltserhöhung

Hannover.- (see) Bald ist es soweit. Der potentielle Auszubildende oder Arbeitnehmer lädt den Betrieb zu sich ins Wohnzimmer ein, damit der sich bei ihm als nächster Arbeitgeber ins beste Licht rücken kann. Bewerbungsgespräch andersherum. Die demografische Entwicklung und der sich weiter verschärfende Fachkräftemangel werden diesen Umschwung in nicht allzu ferner Zukunft bringen.  Diesen Sachverhalt machte Keynote-Speaker Christoph Hauke, Experte für Arbeitgeberattraktivität, im diesjährigen Fachkräfteforum auf dem Campus Handwerk in Garbsen anschaulich deutlich. 

Betriebe müssen attraktiver werden

Es hilft also alles nichts, Handwerksbetriebe müssen attraktiver werden und das auch nach außen kommunizieren, wenn sie in Zukunft noch genügend Nachwuchs gewinnen und ihre erfahrenen Mitarbeiter im Unternehmen halten wollen. Doch wie geht das am besten? Das war das Thema des Fachkräfteforums Handwerk 2017. Haukes Impulsvortrag machte deutlich, dass Arbeitgeberattraktivität weniger mit Geld, sondern mit Unternehmenskultur zu tun hat. Wenn das Betriebsklima nicht stimme, helfe meistens auch eine Gehalterhöhung nicht. Den Bewerbern und seinen Beschäftigten auf Augenhöhe zu begegnen, ihre Probleme und Anliegen ernst zu nehmen und ihre Arbeit erkennbar wertzuschätzen, das seien die wichtigsten Kriterien, um Menschen ins Unternehmen zu bekommen bzw. im Unternehmen zu halten.

Auf der anschließenden Podiumsdiskussion, der rund 100 Gäste aufmerksam zuhörten, erläuterten vier Betriebsinhaber, mit welchen Maßnahmen sie bereits für eine hohe Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter gesorgt haben. „Bei uns beschäftigt sich das Marketing nicht damit, Kunden zu akquirieren, sondern Mitarbeiter zu finden“, sagte David Nordmann von der Funke OHG in Twistringen. Und danach tun sie alles dafür, dass sie auch bleiben. „Wir haben immer ein offenes Ohr für die Anliegen unserer Beschäftigten und bieten tolle Teamevents. Die Krönung war in diesem Jahr zum 150-jährigen Firmenjubiläum einen  gemeinsamen Ausflug nach Mallorca zu erleben“, so Nordmann.

Flexibel, mitarbeiternah, familienfreundlich

Auch in der Bäckerei Wegener haben die Wünsche der Arbeitnehmer  die höchste Priorität bei der Einsatzplanung. Daher hat Mitarbeiterin Doris Konarek ein ausgeklügeltes und flexibel zu handhabendes Arbeitszeitmodell ersonnen. „Was wir unseren Mitarbeiterinnen Gutes tun, das kommt alles wieder positiv zurück“, ist Chef Thomas Wegener überzeugt. Auch für Friedhelm Hinsenhofen, Seniorchef der LR Facility Service GmbH in Barnstorf, ist Wertschätzung der Mitarbeiter das Wichtigste. Besonders herauszuheben sei allerdings die LR-Akademie, in der die eigenen Nachwuchskräfte mit einem ganz individuellen Programm für höhere Positionen weiterentwickelt würden. 

„Es nützt allerdings nicht, tolle Angebote zu machen, man muss auch auf allen Kanälen darüber berichten“, ist Friseurmeister Daniel Bruns aus Neustadt überzeugt. Er hat beispielsweise die Facebookseite seines Salons Bruns & Bruns Meisterfriseure von Azubis aufbauen lassen.

Es gibt also viele Möglichkeiten, sich als Betrieb so aufzustellen, dass man nach dem Bewerbungsgespräch im Wohnzimmer gute Chancen hat vom Bewerber eine Zusage zu bekommen.       

Fotoimpressionen vom Fachkräfteforum

 

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